Wasser und Licht für deine Beziehung

Es gibt eine 'Hausaufgabe',

die mein Partner und ich

in unseren Kursen 'Abenteuer Intimität' den Paaren mitgeben.

Diese 'Hausaufgabe' haben wir selber

in einem Workshop bei Skydancing Tantra mitbekommen

und in unser Leben integriert.

Seit über fünf Jahren treffen wir uns dafür einmal wöchentlich zu einem Date.

Auf diese Dates habe ich mich all die Jahre immer gefreut,

sie haben mich seelisch und körperlich genährt

und die Nähe zwischen uns vertieft.

 

Allerdings wird mir erst jetzt wirklich deutlich,

wie tragend diese Treffen für unsere Beziehung waren und sind.

Denn seit diesem Sommer ringen wir ganz ordentlich in der nun gut 14-jährigen Beziehung.

Durch eine Verliebtheit von meinem Partner

wurde unser frisch gekeimtes Projekt Heiraten auf Eis gelegt,

ich bin aus allen Wolken gefallen,

auf einmal erkannten wir langjährige Muster,

durch die sich Ärger und Müdigkeit aufgestaut hatten.

 

Noch nie im Leben habe ich so unterschiedliche, intensive Gefühle in kurzer Zeit durchlebt

wie in diesem Prozess.

Trauer, Wut, Angst und Unverständnis,

und auf der anderen Seite Dankbarkeit, Verbundenheit, Freude und Liebe.

 

Zwischen Alltag und heftigen emotionalen Ausbrüchen und Auseinandersetzungen

habe ich diese Dates wie eine Oase erlebt,

in der ich wieder zur Ruhe kommen,

unsere Verbundenheit spüren

und neu Kraft schöpfen konnte.

 

Das Date besteht aus drei Teilen.

Als erstes kommt das essenzielle Gespräch,

in dem jede/r die Gelegenheit bekommt,

alles auszusprechen, was ihr/ihm zu der Beziehung auftaucht.

Dein Gegenüber hört dir still zu

und spiegelt dir anschließend kurz, was er/sie wahrgenommen hat.

Danach gibt es einen kleinen Massage-Austausch nach Wunsch.

Nach dieser seelischen und körperlichen Aufwärmung kommt der Teil,

den wir 'Freestyle' nennen,

in dem wir einfach schauen, was geschehen möchte.

Meistens mündet es bei uns in einer sexuellen Begegnung.

 

Wie jede Pflanze braucht auch jede Beziehung eine verlässliche Pflege,

und für sie wirkt so ein Date wie Wasser und Licht für die Pflanze.

Ich erkenne, wie dieses regelmäßige Sprechen, Zuhören und Berühren

über die Jahre Vertrauen auf allen Ebenen geschaffen hat.

Darauf können wir jetzt bauen.

Wir können Dinge aussprechen,

die unbequem oder gar schmerzhaft sein können,

weil wir davon ausgehen können,

dass unser Beziehungsraum dies trägt.

 

Und unsere Körper sind so miteinander vertraut,

dass sie auf ihre eigene Art und Weise kommunizieren.

Für meinen Partner war es anfänglich erstaunlich festzustellen,

wie tief und erfüllend unsere sexuellen Begegnungen waren,

obwohl wir uns so auseinandergesetzt haben.

Für mich war und ist es kein 'obwohl', sondern eher ein 'deshalb',

denn durch die Auseinandersetzungen haben wir uns durchaus

auch vielseitiger und vielschichtiger kennengelernt als bisher,

was eine wunderbare Grundlage für die sexuelle Begegnung ist.

 

Wie sieht es bei dir aus?

Spendest du auch deiner Beziehung durchgängig genügend Wasser und Licht?